Sabine Schlunk und Lee Salomone

Silent Installations

Schlunk und Salomone


"Eine Australisch-Berlinische Zusammenarbeit ist auch für kurt im hirsch nicht ohne. Umso froher sind alle Beteiligten, dass sowohl Lee Salomone als auch seine Arbeiten die Reise heil überstanden haben, um bei uns mit Sabine Schlunk zu einer Doppelausstellung zusammenzukommen.

Lee Salomones Ast-Installation branch rationalization ist auf verästelten Wegen nach Berlin gekommen, und wird hoffentlich die Gedanken der Betrachter auf ebenso verzweigte Pfade locken. Das Wortspiel mit dem Doppelsinn von "branch", das sowohl "Ast" als auch "Filiale" heißen kann, wird in Berlin nicht ganz so offensichtlich sein wie in Adelaide, SA. Was jeder sehen kann ist, dass Lee die Materialien des Alltags um sich herum sammelt und in den Zusammenhang setzt - Astabschnitte aus seiner Arbeit als Gärtner mit weltpolitischen Entwicklungen. Aus Abreibungen, kleinen Diebstählen per Sandpapier von mythischen Plätzen und den Mauern von Kulturinsitutionen, entsteht eine Landschaft der Kultur Australiens - scape.
Das Sammeln, das Am-Weg-Aufheben von Hinweisen und Querverweisen, die sich als Fundstücke getarnt haben, praktiziert auch Sabine Schlunk. Nicht in der überdimensionierten Fremdheit Australiens, sondern im soliden Thüringen. Sie arbeitet mit aufgesammelten Steinen und Gaze-Abformungen, die sie von menschlichen Körpern herunternäht. In ihren Arbeiten treffen sich das Leichte und das Schwere, thüringische Feldsteine und durchscheinende Stoffkokons. Vielleicht ist auf der Eröffnung der eine oder andere zu einem Experiment bereit und lässt sich einen Fuß oder einen Arm in durchsichtigen Stoff einhüllen, der mit vorsichtigen Nähten zusammengeheftet wird?

Mit Spannung darf auf den Moment gewartet werden, an dem die stillen Installationen anfangen werden zu sprechen - Berlinerisch, Thüringisch, Südaustralisch und vielleicht ein bisschen Neapolitanisch. (Text: Käthe Wenzel)

Sabine Schlunk studierte am Institut für Kunst im Kontext der UdK und Angewandte Kunst in Schneeberg. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Thüringen. Ausstellungen: z.B. Puerto Rico/USA, Galeria Bautista/Museo de la San Juan; Berlin, Ipomea-Schauraum; Erfurt, Haus Dacheröden; Seoul/Korea, congdu; London, Dilston Grove.

Lee Salomone studierte Kunst an der University of South Australia und der North Adalaide School of Art in Adelaide. Ausstellungen seit 1992: u.a. 2003 im South Australian Museum, Adelaide, 2002 Gallery 4A, Sydney und Centre for Contemporary Photography, Melbourne; 1999 Experimental Art Foundation, Adelaide.