(e)at_work

arbeit will nicht, arbeit isst

eat work


Interaktive Ausstellung und künstlerische Aktion.

Die Arbeitswelt hat das Interview für sich entdeckt und im Sinne einer Leistungsbefragung vereinnahmt, die eine Lesbarkeit des Individuums behauptet.
Die Künstlergruppe (e)at_work entwickelt seit Mai 2006 aktionsbezogene Interviewformen und wendet sie in Kunsträumen und im öffentlichen Raum verschiedener europäischer Städte an. Das Interview als Form der Befragung ist für sie die geeignete Grundstruktur und Methode zur Herstellung von dokumentarischem und biographischem Material, das konkrete Erfahrungen und Haltungen wiedergibt. Die Dokumentation gehört zur Herstellung von Interviewsituationen. Sie ist aber auch das Ergebnis von Produktionswahn und Dokumentationszwang im Bereich der performativen Künste. So entstand in zwei Jahren ein umfangreiches Archiv an Dokumentationsmaterial zum Thema Interview.

Welche Perspektiven für eine künstlerische Weiterverarbeitung enthält dieses dokumentarische Material?

Was unterscheidet die Interviewsituation von ihrer medialen Repräsentation?

Wie verändert sich die Interviewsituation, wenn der künstlerische Recyclingprozess Anspruch auf ästhetische Formgebung erhebt?

Haben wir jemals zu Recht irgendetwas daran als authentisch bezeichnet?

Arbeit und Identität: INTER VIEWS 1 ist ein Kampf mit dem Kontext, möglicherweise seine Abschaffung, vielleicht seine sichtbare Wiederherstellung.

Vier Tage lang folgt in der Galerie Kurt im Hirsch dem Drang zur Sichtbarmachung der entstandenen Interviewsituationen und Statements zum Thema Arbeit und der Lust an ihrer künstlerischen Verarbeitung. Während in einem von drei Galerieräumen das Archiv gesichtet werden kann, wird in den übrigen Räumen der Transformationsprozess vorangetrieben.