Christoph Löffler

P L U S C H

14. Mai - 3. Juli 2011 / Eröffnung am 13. Mai um 19 Uhr

Christoph Löffler

Organisiert von Jette.

 

Über die Malerei von Christoph Löffler

Der Berliner Maler Christoph Löffler arbeitet seit Jahren an einem einzigen Thema. Dabei geht es um Portraits. Jedoch so spezielle Portraits, dass hier durchaus von Einmaligkeit gesprochen werden kann. Seine Modelle sind Figuren aus der Spielzeug- und Kindheitswelt; vereinzelt auch Kinder selbst.

Aus schwarzen Quadraten heraus starren uns merkwürdige Gestalten an: drastisch real, immer frontal, immer en face. Dabei wird die Farbe mitunter zu enormer Leuchtkraft gesteigert. Auf anderen Bildern drohen die Abgebildeten hingegen fast im düsteren Hintergrund zu versinken.
Alles erscheint uns zunächst vertraut - wer hat nicht in seiner Kindheit ein mehr oder minder inniges Verhältnis zu solchen Wesen gehabt. Und es könnte tatsächlich alles klar sein, denn unverschlüsselter kann man sich dem Betrachter kaum mitteilen: quadratisch, symmetrisch, gegenständlich. Doch die Frage: Was steckt dahinter? ist unwillkürlich da.

Gaudium und (Er-)Schrecken sind die sichtbaren Kennzeichen in Löffler's Malerei. Diese Ambivalenz ist das, was sich dem Betrachter direkt mitteilt. Die uns so deutlich, fast an der Grenze des Klischees, dargebotenen Gestalten sind klagend und triumphierend zugleich. Durch die extreme Beschränkung auf das Wesentliche treten uns diese Gefährten - Spielzeuge, wie Kinder - in einer seltsamen, vollkommenen Verlassenheit gegenüber. Da ist nichts mehr, nichts weiter, auch nichts mehr zum Lachen. Und dahinter? Ist möglicherweise auch nichts. Werden die Süßen, die uns als Kind so nahe dem Herzen gelegen, zu nihilistischen Gespenstern?

Doch ist der Humor auch nie weit weg. Und das rein kindliche Vergnügen an diesen teilweise bizarren Figuren scheint in Löffler's Bildern immer durch. Künstler haben zu ihrer Kindheit ja eine ganz eigentümliche Verbindung. Francis Bacon, der Maler, sagt es so: "Andere Menschen ändern sich vollkommen, aber Künstler neigen dazu, so zu bleiben, wie sie immer schon waren."

Text: Jon Loschka, 2011

christoph löffler

1966                in jena geboren

1980-84          unterricht im atelier des malers rolf wurzer in neubrandenburg

1985-87          ausbildung zum töpfer

1987-96          töpfergeselle, freiberuflicher keramiker, kursleiter an schulen, musikant

1996-01          studium freie kunst/ malerei an der kunsthochschule berlin-weißensee bei prof. w. peuker

2001                abschluss mit diplom

seit 2001         freiberuflich als maler in berlin

ausstellungen und aktionen (auswahl)

2011                berlin, galerie sophien-edition

2009                klein machnow bei berlin, galerie adam & ziege 06. berliner kunstsalon

2008                potsdam, galerie kunst-kontor

2007                paris, schloß villemoble, salon francais - allemand

2006                hamburg, museum für kunst und gewerbe schwerin, landesweite kunstschau

2005                friedland, kunstverein hamburg, elb-art

2004                berlin, künstlerhaus bethanien

2003                pforzheim, galerie supper feldberg, kunstvereinwaren, galerie in der müritz-sparkasse

2002                hamburg, galerie rose esslingen, sparkasse

1999                berlin, monbijou

1997                rostock, igd  - zusammen mit martin löffler

arbeiten in privaten und öffentlichen sammlungen in amerika (usa) und europa (schweiz, italien, deutschland, belgien, frankreich)