Galerie Kurt im Hirsch

Haluk Atalayman

spaced out

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15. September bis 07. Oktober 2012
Vernissage: Freitag, den 14. September, ab 19 Uhr

Organisiert von Torsten und Theresia.

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Wo hört die Performance auf, wo fängt die Zeichnug an? Wo hört die Zeichnung auf, und fängt die Skulptur an? Wo hört die Skulptur auf, und wo fängt der Raum an? Wie verhalten sich Raum und Zeit zum Kunstwerk, und wie verhalten sich die Betrachter dazu? Mit diesen Fragen wird man unweigerlich konfrontiert, begibt man sich in die Ausstellung spaced out von Haluk Atalayman.

Haluk Atalayman fertigte seine Werke speziell für die Räume der Galerie an. Seit dem ersten Treffen hat er die Räume nicht mehr gesehen. Seine Arbeiten hat er von Instanbul aus konzipiert, sich aber in die Räume der Galerie imaginiert. Herausgekommen sind skulpturale Installationen, die einerseits ohne Frage die Räume einbeziehen, sie definieren und markieren, sich ihnen annehmen und mit ihnen eine Einheit eingehen. Andererseits sind sie derart eigenständig, dass sie selbst Räume bilden, mit eigenen Leere und Fülle-Qualitäten, die Galerieräume aufnehmen und sich zusammen als ganzen Raum zeigen. Kurzum, Haluk Atalaymans Installationen machen sich über die Räume, und diese durch sich sichtbar. Zum Dreh- und Angelpunkt wird die sinnliche Erfahrbarkeit dieser Gleichzeitigkeit von innen und außen sein zu diesen Raumskulpturen.

Anhand von dahinrostenden Eisenstäben, die sich als Zeichnung durch den Raum spannen sowie einer Seilkonstruktion, die an das Hexenspiel erinnert (Ein Kinderspiel, bei dem mit einem einzigen Faden Figuren zwischen den Fingern erzeugt werden, und in allen Kulturen vorzufinden ist), schafft Haluk Atalayman mediale Übersetzungen. Erst im Akt dieser übersetzungen treten die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Räumen und den Skulpturen hervor. Das Spiel mit den gewohnten Gegensatzpaaren Ordnung und Unordnung, Kontrolle – Kontrollverlust, Entzweiung – Verbundenheit verschwimmen die Trennwände. Der Betrachter kann sich nicht mehr in die gewohnte Distanz zum Objekt bringen, sondern er steht mittendrin.

Ebenfalls ohne Distanz zu den Gästen wird eine Zeichnungs-Skulptur vor Ort entstehen, mit den Gästen zusammen, um im Anschluss installiert zu werden.

Haluk Atalayman studierte Bildhauerei bei Tony Cragg an der UdK Berlin und war Meisterschüler von Prof. Lothar Baumgarten. Er lebt in Berlin, Farnkfurt am Main und Instanbul.